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Tierstation Esperanza

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In liebevoller Erinnerung an Ronny Steinhauser (1966 - 2016)

Alles begann mit Mena Huonder, einer gebürtigen Schweizerin, die seit über 50 Jahren in Málaga, Spanien ansässig ist. Als nun vor etlichen Jahren ihre Kinder erwachsen waren, suchte sie ein neues Betätigungsfeld. Sie stiess dabei auf das private Tierheim

El Refugio des Tierschutzvereins Málaga, wo sie Katzen betreute, die deutsche Korrespondenz erledigte und so oft sie konnte, einzelne Katzen bei sich zuhause aufnahm, vorbereitete und ihnen dann durch Bekannte und Freunde in der Schweiz ein neues Heim suchte.

 

Ungefähr zur selben Zeit kam Paqui Rodriguez auf das genannte Tierheim, als sie dort zwei heimatlose Kätzchen abgab und dieses infolge regelmässig besuchte. Angesichts der Not der Tiere engagierte sie sich dort immer mehr, bis sie schliesslich jede freie Minute, neben der Arbeit, den Hunden und Katzen im Tierheim widmete. Etwas später stiess Ronny Steinhauser hinzu: ein junger Mann aus Ulm, erfahren im Tierschutzwesen, hatte gehört, dass in Südspanien Hilfe für die Tiere gebraucht würde. Da ihn niemand verstand, wurde er an Frau Huonder verwiesen, die sich natürlich freute, Hilfe für das Tierheim angeboten zu bekommen. Von diesem Zeitpunkt an kam Ronny des Öfteren nach Málaga und arbeitete dort so lange, wie sein Geld reichte.

 

Er fuhr wieder nach Deutschland zurück, um etwas mehr zu verdienen und Spenden zu sammeln. So pendelte er hin und her, bis er im Jahre 1996 seine Zelte in Deutschland abbrach und endgültig nach Málaga zog. Ohne diese mutige Entscheidung wäre es vermutlich nie zur Gründung der Tierstation Esperanza gekommen, da Ronny in den folgenden Jahren stets der Motor und Hauptideengeber war.

Die Zusammenarbeit der drei war erst locker, intensivierte sich aber, als sie damit begannen, mit Unterstützung ihrer Freunde aus der Schweiz und Deutschland Tiere für die Adoption im Ausland vorzubereiten. Als erste Tierstation Esperanza fungierte ab 1997 ein gemietetes Anwesen mit geeigneten Gebäuden in Alhaurin el Grande bei Málaga. Hier konnten in adäquaten Bedingungen Hunde und Katzen vorbereitet, kranke Tiere gepflegt werden und auch erste Kastrationsaktionen fanden statt. Leider musste 2000 dieses Gelände geräumt und ein Ersatz gefunden werden. Der Schweizer Tierschutzverein von Edith Bruhin (Tierstation Esperanza Schweiz) half in dieser Lage und stellte für unsere Arbeit auf unbefristete Zeit ein angekauftes Gelände zur Verfügung. Der Umzug der Tierstation erfolgte Anfang 2001. Die neue Tierstation liegt seitdem oberhalb von Pizarra, einem kleinen Ort ca. 30 km von Málaga und dem Flughafen entfernt. Das Gelände war an sich nur ein Weizenfeld. In den folgenden Jahren wurde der Aufbau der Infrastruktur und der Gebäude mit sehr viel Eigenleistung und oft nur knappen finanziellen Mitteln forciert. Ein Kraftakt, der ohne die tatkräftige und insbesondere grosszügige finanzielle Unterstützung durch Edith Bruhin, bald auch durch Magda Muhmenthaler und Walter Zürrer (Tiervermittlung Muhmenthaler) sowie noch vielen anderen mehr („Ihr wisst, wer ihr seid“, wie es bei Oskarverleihungen gerne heisst) niemals möglich gewesen wäre.

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Weder Wasser noch Strom waren vorhanden. Der Anschluss ans Stromnetz erfolgte recht schnell, auf die versprochene Anbindung an die öffentliche Wasserversorgung warten wir bis heute. Das Katzenhaus mit Gehege, die Hundezwinger und Freiläufe, der Behandlungsraum und das Wohnhäuschen für die Freiwilligenteams wurden als erstes errichtet. Die Hauptinfrastruktur stand, es folgten noch viele kleinere Um- oder Anbauten und andere Optimierungsmassnahmen. Ronnys Ideenreichtum war in dieser Hinsicht schier unerschöpflich. Die Station Hauptgebäude für Quarantäne-, Lager- und Wohnräume entstand ab 2005. Endlich konnten Paqui und Ronny den kleinen Wohnwagen, der 3 Jahre als ihr Zuhause diente, den freilebenden Katzen überlassen. Die Tierstation Esperanza entwickelte sich prächtig, nicht nur von der Infrastruktur her, sondern auch wenn man die Bedeutung für die hiesige Tierwelt, sowie für hilfsbedürftige kleinere Tierheime und einzelne Tierschützer in Betracht zieht.

Leider war es Ronny Steinhauser nicht vergönnt sein Lebenswerk weiter gedeihen zu sehen. Im September 2016 wurde er tragischerweise und völlig unerwartet im Alter von nur 50 Jahren aus dem Leben gerissen.


Für die Esperanza bedeutete der Verlust ihres Masterminds natürlich eine sehr schmerzliche Zäsur. Mehr schlecht als recht versuchte das übriggebliebene Team die Tierstation durch diese schwierigen Zeiten zu manövrieren. Während und nach der Coronakrise reifte dann allmählich die Einsicht, dass eine personelle Ergänzung und teilweise auch Erneuerung notwendig sei. So äusserten die beiden Gründungsmitglieder Mena Huonder und Paqui Rodriguez den Wunsch nach über 25 oft
entbehrungsreichen Jahren der Tierschutzarbeit kürzertreten zu wollen. Aber auch unsere langjährigen Unterstützer Magda Muhmenthaler und Walti Zürrer wollten sich in Zukunft auf ihre verschiedenen Hauptprojekte konzentrieren.

Ohne Zweifel abermals eine schwer überwindbare Zäsur.

Doch es muss weitergehen mit der Esperanza, sie ist einfach zu wichtig für die Strassentiere der Umgebung. Und sie hat trotz aller Umstände auch weiterhin enormes Potential und Strahlkraft um der Tierwelt und befreundeten, aber oft mittellosen Tierschützern genau das zu spenden, was sie in ihrem Namen trägt: HOFFNUNG


Und so hoffen wir alle, dass mit Hilfe von Euch, unseren vielen Freunden und Unterstützern, dem frischen Elan des teilsweise neuen Team vor Ort sowie ein paar neuer Ideen gepaart mit altbewährter Philosophie und Herangehensweise, die wertvolle Arbeit der Tierstation zum Wohl der Tiere ganz im Sinne von Ronny, Paqui und Mena weitergeführt werden kann.

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